Servus Thomas, danke dir, dass du dir wie jedes Jahr Zeit für uns nimmst um a bissl über das KOA zu plaudern. Wie geht’s, knapp 6 Monate vor dem Festival? Wie laufen die Vorbereitungen?
Servus Bernd. Vielen Dank der Nachfrage. Soweit läuft alles einigermaßen rund und nach der doch etwas anstrengenden Bookingphase ist es wieder etwas ruhiger geworden. Themen wie Werbung, Vorverkauf, Pressearbeit, Merchandisestände oder auch die Absicherung der Infrastruktur rücken jetzt in den Vordergrund und wir sind guter Dinge, dass alles planmäßig über die Bühne gehen wird.
Ihr feiert ja heuer das 10. Jubiläum des KOA. Wie waren die Anfänge und wie hat es sich entwickelt.
So ist es. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es eigentlich unglaublich, dass aus einer, nennen wir es mal, Schnapsidee, ein Stück österreichischer Metal-Geschichte entstanden ist. Die erste Ausgabe fand noch ein gutes Stück weiter drinnen im Kaltenbachgraben statt und war trotz einiger Missstände ein durchaus gelungener Startschuss. Von 2004 bis 2008 sollte dann das Festival an seinem heutigen Standort stattfinden, wobei sich die Veranstaltung stets wachsender Beliebtheit erfreuen durfte. 2009 wollten wir dann etwas expandieren und wechselten den Standort erneut. Leider fiel hier buchstäblich alles ins Wasser und das neue Areal erwies sich nicht als besonders regenwettertauglich. Was in einer alpinen Region dann doch etwas nachteilig ist. Das Jahr darauf versuchten wir unser Glück wieder am alten Standort, doch irgendwie war Sand ins Getriebe gekommen, und die Besucherzahl sank enorm. Nun war guter Rat teuer und es blieb uns leider nichts anderes übrig, als die Notbremse zu ziehen. Die nächsten 2 Jahre blieb es ruhig in Spital am Semmering und das Feuer auf dem Metal-Berg schien erloschen zu sein. Erste Hoffnung keimte dann 2013 mit einer Fremdveranstaltung auf, welche uns ernsthaft über eine Rückkehr der Ursprungsveranstaltung diskutieren ließ. Wenig später war es dann beschlossene Sache und 2014 öffnete das Kaltenbach Open Air wieder seine Pforten.
Und das ist gut so, ist es doch mMn zu einer fixen und wichtigen Institution innerhalb der österreichischen Metallandschaft geworden. Wie steht’s uns Team, seid ihr von Anfang an dieselben?
Der Kern des Teams ist seit den Anfangsjahren mehr oder weniger derselbe. Mit der Neuorientierung oder dem Beschluss der Rückkehr des Festivals wurde die organisatorische Ebene etwas aufgestockt und manches umstrukturiert. Neue Impulse und eine sinnvollere Aufgabenverteilung waren einfach notwendig um das Festival an die neuen Anforderungen anzupassen. Im Großen und Ganzen ist uns der Umbruch ganz gut gelungen und wir blicken zuversichtlich in die Zukunft.
A propos Zukunft: welche Highlights erwarten uns heuer?
Momentan kann ich hierzu noch nicht allzu viel verraten. Aber wir arbeiten dran und es wird sicher einige Getränkeaktionen, Verlosungen und Gewinnspiele geben. Da momentan alles noch in Planung ist, ist es jetzt noch zu früh darüber zu sprechen.
Hast recht, das Festival ist ja erst in einem knappen halben Jahr. Dennoch seid ihr schon seit längerem mit dem Booking fertig und habt auch das Line Up veröffentlicht. Welche Top Acts (um den gängigen Jargon zu verwenden) sehen wir im August?
Ja, wir wollten das Booking heuer so früh wie möglich durch haben, um uns voll und ganz auf die Werbung und Infrastruktur konzentrieren zu können. Bis auf zwei österreichische Bands, welche mittels Bandwettbewerb ermittelt werden, ist das heurige Billing komplett und neben internationalen Größen wie Marduk, Dark Funeral, Krisiun, Agalloch, God Dethroned oder Anaal Nathrakh konnten wir auch einige nationale Helden und Newcomer für einen Auftritt auf unserer Jubiläumsausgabe gewinnen.
Du selbst feierst ja 2 Jubiläen. Neben der 10. Ausgabe des Kaltenbach Openairfestival hat deine Band „Darkfall“ ihr 20 jähriges Bestehen. Du beschäftigst dich also schon länger mit der Metal/Musikszene. Was hat sich im Laufe der Zeit verändert für Veranstalter als auch für Musiker?
Hm, schwierige Frage. Da ich beide Seiten der Medaille kenne, sitze ich auch irgendwo zwischen den Stühlen. Als Veranstalter bekommt man deutlich zu spüren, dass sich die Preise merklich nach oben geschraubt haben. Seien dies nun die Gagenforderungen seitens vieler internationaler Bands, als auch die Kosten für Infrastruktur und dergleichen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und man könnte ewig darüber diskutieren. Ab man muss sich mit den neuen Gegebenheiten abfinden und sich seine Partner oder die Bands noch besser aussuchen oder eben härter verhandeln. Für einige mag dies unplausibel erscheinen, aber es ist nötig, um auf diesem übersättigten Markt überleben zu können. Als Bandmitglied weiß ich natürlich, welche Ausgaben eine Band hat, und dass man diese auch decken möchte. Aber als Veranstalter muss ich auch wirtschaftlich denken, und es ist einfach nicht möglich jeder Band alle Wünsche zu erfüllen. Diese Balance zwischen Veranstalter und Bandmitglied zu finden, ist die Schwierigkeit für mich. Aber ich muss hier auch mal eine Lanze für unsere nationalen Bands brechen und sagen, dass uns viele einheimischen Bands sehr entgegenkommen, das Kaltenbach Open Air auf großartige Weise unterstützen und auf übertriebene Gagenforderungen verzichten. Vielen Dank dafür. Abseits der finanziellen Rahmenbedingungen hat sich besonders im Werbebereich vieles verändert und neben den altgedienten Mitteln wie Plakaten und Flyern nimmt das Internet selbstredend eine immer wichtigere Position ein. Es ist einfach so, dass manche Dinge sich eben verändern. Als Dinosaurier möchte man nicht immer alles verstehen, aber man muss versuchen so gut wie möglich mitzuhalten. Nicht alles war früher besser. manches vielleicht schon.
Mir ist aufgefallen, dass in Spital am Semmering für den Zeitraum des Festivals (fast) alles ausgebucht ist. Rechnet ihr heuer mit einem Besucheransturm und wird’s für alle die schon zu alt/bequem zum Campen sind noch Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe geben?
Ob es einen Besucheransturm geben wird, bleibt abzuwarten. Der Vorverkauf verläuft gut und wir können uns ohnehin nur überraschen lassen. Bezüglich des Zimmerverfügbarkeiten kann ich jedoch nur wenig sagen, da ich natürlich keine Einsicht in die Buchungsunterlagen der umliegenden Hotels, Pensionen und dergleichen habe. Aber auf der Webseite der Gemeinde Spital am Semmering gibt es eine Unterkunftsübersicht und noch viele weitere nützliche Informationen. Bei Bedarf gibt es im Mürztal natürlich auch weitere Städte oder Gemeinden wie Mürzzuschlag, Langenwang, Krieglach, Kindberg, etc. in denen es ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten gibt.
Und für ausreichend Campingplatz wird sicher auch gesorgt sein. Wird das Areal gleich wie im letzten Jahr?
Für ausreichend Campingmöglichkeiten ist definitiv gesorgt und um eine Überfüllung des Geländes zu vermeiden, werden die Tickets auch heuer wieder limitiert sein. Das Gelände wird dem Areal von 2014 entsprechend. Die Bühne wird am gewohnten Platz sein und auch die Campingplätze. Detaillierte Skizzen und Pläne werden natürlich noch rechtzeitig auf unserer Homepage veröffentlicht werden.
Danke Spiwi für das Interview ich freue mich schon auf ein geiles Festival im Kaltenbachgraben, die letzten Worte sind wie üblich die deinen:
Vielen Dank für dieses Interview und das Interesse am Kaltenbach Open Air. Wir freuen uns schon mächtig auf unsere Jubiläumsausgabe und hoffen, dass viele Metal-Fans zusammen mit uns feiern werden.
Links zum Festival:
KOA Website, KOA auf Facebook, Veranstaltung auf Facebook