Illuminata – Where Stories Unfold (2015)

Interpret: IlluminataCover
Genre: Cinetamic Metal
Typ: Cd – Review
Album: Where Stories Unfold
Laufzeit: 62:00
Label: Eigenproduktion
Release: 23.01.2015
Links: www.illuminata.at, https://www.facebook.com/illuminataband

 

Tracklist

  1. A Story Unfolds
  2. Eternity Of Today
  3. Violets Compass
  4. Arbitrary Asylum
  5. White Heart
  6. Phoenix
  7. The Brass Ring
  8. Entwined
  9. Danse Macabre
  10. The Phantom Rickshaw
  11. The World Constructor

Dass es in Österreich (und da vor allem in der Steiermark) vor talentierten Metalbands härterer Gangart nur so wimmelt sollte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Im Bereich des „Female fronted Symphonic Metal“ sieht es da schon etwas anders aus. Mit ILLUMINATA aus Graz scheinen wir hier etwas ganz Besonderes am Start zu haben. Mit ihrem „Cinematic Metal“ – einer Kombination aus Metal und Klassik oder Filmmusik, wie uns Schlagzeuger Thomas aufklärt – schaffen sie sich ihre eigene Nische und man merkt vom ersten Ton an, dass sie sich in dieser wohlfühlen.

Wie sollte es auch anders sein, geht es auf „When Stories Unfold“ mit einem schönen orchestralen Intro los – übrigens von einem richtigen Orchester, und zwar dem tschechischen Filmorchester, eingespielt – und hier wird auch schon gezeigt in welche Richtung es in den nächsten 62 Minuten gehen wird. Eines vorweg, hier wird nicht gekleckert sondern geklotzt und zwar was das Zeug hält. Was mancherorts als übertrieben gelten könnte ist hier teilweise genau richtig und fügt sich wie alles andere gekonnt in das Gesamtkunstwerk ein.
Beim Song „Eternity Of Today“ fällt einem schon mal auf, dass man es hier nicht mit einem weiteren Nightwish-Klon zu tun hat. Die Midtempo Hymne erinnert in Aufbau und Struktur als auch in musikalischer Hinsicht eher an die Kollegen von Kamelot. Bis auf den Gesang natürlich, der ist hier weiblicher Natur und wird von Sängerin Katarzyna gekonnt – und im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen – unaufdringlich dargeboten. Die Drums sind druckvoll, ebenso die Gitarren und über allem thront natürlich das Orchester.
Im „Arbitrary Asylum“ geht’s anfänglich etwas härter zur Sache bevor wir von einer düsteren, musicalartigen Nummer in den Bann gezogen werden. Dies sind auch Merkmale die wir auf dem ganzen Album finden.
Mit „Phoenix“ haben die 2 Damen und 3 Herren wohl die Hymne des Albums geschaffen und es ist auch der letzte Song, der für mich nach mehreren Durchläufen heraussticht. „Where Stories Unfold“ ist keine Scheibe, die aus einzelnen Stücken besteht die mal schnell aneinandergereiht wurden. Es ist auch keine Platte die man so eben mal zwischendurch hört. Hier muss sich der geneigte Hörer schon ganz auf die Band und ihre Musik ein- und das Gesamtwerk auf sich wirken lassen. Ist diese Tatsache einerseits positiv zu sehen und auch sicher von den Machern gewollt, so stellt sie auch das bisweilen einzige Hindernis auf dem Weg zum ganz großen Erfolg dar. Weniger ist oft mehr sagt man und gerade bei überlangen Songs wie z. B. „The Brass Ring“ stellt man sich leider die Frage: Warum hat man unbedingt alles in einem Lied unterbringen müssen? (Anm.d.Autors: Ich weiß aus eigener Erfahrung wovon ich spreche) Hier wird dem Album ein wenig von seiner Spannung genommen.

Illuminata Promo 2014

Musikalisch ist alles tip top! Die Vocals von Kasia sind nie unangenehm und bei den ruhigen, verspielteren Parts entwickelt sich ihre ganze Stärke. Die orchestralen Arrangements sind stimmig und die Instrumentalisten sind auf ebenso hohem Niveau unterwegs.

Fazit: „Where Stories Unfold“ erinnert in seiner Gesamtheit an einen Kinofilm. Es entstehen sofort Bilder im Kopf des Hörers und man ist in der Welt von ILLUMINATA gefangen. Leider finden sich aber auch die Schwächen Hollywoods wieder. Das Album ist – wenn man so sagen will – wie eine Extended Version mit vielen Spezialeffekten die man nicht wirklich braucht, aber wenn man sie oft genug ansieht findet man immer wieder neue Schmankerl die sie doch zu etwas besonderem machen. Sicher nichts für Nebenbei oder einen schnellen Durchlauf – großes Kino, aber teilweise zu viel gewollt. Wären hier glatte 8 von 10 Punkten angebracht, so gibt’s aufgrund der gesamten Aufmachung und der „Einzigartigkeit“ der Band einen weiteren Bonuspunkt.

Wer mehr über ILLUMINATA erfahren möchte kann sie unter http://www.illuminata.at erreichen bzw. liest am besten das Interview mit Thomas, dem Drummer der Band, hier auf Mormetal.